Abschiedstour von Ex-Maiden Sänger Paul Di’Anno – Deutschland-Tourstart der Maiden-Legende zusammen mit Odium im Mainzer ATG

 

21.03.2013 – Paul Di‘Anno und Odium im Alexander the Great (ATG), Mainz

 

Gemeinsam mit Partner Sebastian Harms hatten wir uns neben dem Konzert für den Abend gleich zwei Interviews vorgenommen: vor dem Konzert mit Odium und danach mit Paul Di’Anno.

Zum vereinbarten Termin war die Band von Paul Di’Anno noch mit dem Soundcheck beschäftigt und somit war es im kleinen ATG für ein Interview einfach zu laut.

So verabredeten wir uns in der benachbarten Kneipe „Good Times“. Leider war es hier auch nicht gerade leise: gut besucht und gute Mucke – geile Kneipe, für ein Interview jedoch nicht gerade optimal.
Eigentlich wäre dies der Zeitpunkt zum Soundcheck für Odium gewesen, das merkte man ihnen am Anfang des Interviews etwas an, aber es kam trotzdem zu einem prima Interview. Details gibt’s auf YouTube zu sehen: Papa-Mike Interview mit Odium
Allgemein zeigen sich Odium in dem Interview mit ihrer eigenen Entwicklung sehr zufrieden:
Mit dem Umbruch vor 5 Jahren mit gleich 3 neuen Musikern, wobei sich besonders der Sänger Ralf und die Bassistin Beli sich als echte Glücksgriffe erwiesen, auch wenn sie von den alten Fans wie in solchen Fällen üblich zuerst umstritten waren.
Sie hatten 2012 bei dem Master Of Rock Festival mit 20.000 Zuschauern in Tschechien auf der gleichen Bühne wie später Nightwish gestanden und in Frankfurt in der ausverkauften Batschkapp einen sensationellen Support für Tankard.

Zwei Highlights die sie noch vor 5 Jahren nicht für möglich gehalten hätten.

Der Konzertbeginn verzögerte sich um einiges, da die Band von Paul Di’Anno ziemlich lange für den Soundcheck brauchten, und Odium dies auch mit ihren kurz gehaltenen Soundcheck nicht mehr aufholen konnten.

Das ATG füllte sich danach recht schnell, es war natürlich restlos ausverkauft und so wurde es letztlich richtig kuschelig, was zum Fotografieren naturgemäß eher hinderlich war.

Odium legten wie versprochen gleich ordentlich los, auch wenn das ATG akustisch nicht wirklich gut ist, machte es ordentlich Spaß. Odium sind einfach der ideale Metal-Support. Sie brachten einiges von der aktuellen Scheibe „Beautiful Violence“.  Jan, der neue Drummer, lieferte für sein Live-Debut mit Odium eine klasse Vorstellung – man hatte das Gefühl, er wäre schon immer dabei gewesen. Dem Publikum gefiel‘s und so wurde auch Odium bereits standesgemäß abgefeiert.

Nun war die Zeit einer der Legenden des Metals gekommen. Paul Di’Anno brauchte einige Zeit um mit seinem Stock durch die Menge zu kommen, aber irgendwann stand er endlich auf der Bühne. Seine Band hatte die Abkürzung über die Theke auf die Bühne genommen und ihn schon erwartet.

Zu Beginn tobte Paul auf der Bühne weil er sein Sound nicht wie gewünscht bekam, weil der Mikroständer nicht passte und überhaupt … vermutlich weil er wegen der Verspätung seines Fluges aus London einfach schlecht gelaunt war und er selbst auch kein Soundcheck gemacht hatte.
Das Publikum und seine deutsche Band war deutlich besser gelaunt und so besserte sich auch die Stimmung der Vocals-Legende. Erstaunlich was Paul mit seiner Stimme nach all den Jahren noch zu leisten in Stande ist, einige der Screamings waren immer noch erste Sahne!

Natürlich kochte die Stimmung besonders bei den alten Iron Maiden Songs, gleich mit den ersten zwei Songs „Sanctuary“ und „Purgatory“ im Set. Die meisten Songs im Set waren Maiden Songs, es folgten noch „Murders in the Rue Morgue „Prowler“, „Running Free“, „Genghis Khan”, „Remember Tomorrow”, „Wrathchild“, „Charlotte the Harlot”, „Killers, „Phantom of the Opera” und „Transylvania”. Von dem wirklich guten eigenen letzten Album Nomad / The Living Dead lieferte Paul Di‘Anno leider keinen einziger Song. Zu den Maiden Songs kamen nur ein paar Songs (Marshall Lokjaw, Faith AHealer, A Song For You) aus der Zeit als Di’Anno als Killers unterwegs war. Zum Abschluss des Konzerts gabs den „Blitzkrieg Bop”, zu dem Paul meinte, dass er zeigt, wer musikalisch herkommt. Sagenhaft, wie großartig der gute alte Blitzkrieg Bop zündete.

Alle waren zufrieden.

Jetzt warteten die Autogramm-Sammler z.T. mit den Original „Iron Maiden“ und „Killers“ Vinyl auf die Autogrammstunde am Merch-Stand. Bis auch Paul Di’Anno kam, dauerte einige Zeit. Leider war er von dem Tag relativ mitgenommen, deshalb beendete er die Autogrammstunde recht bald und äußerte sich zu unserem Wunsch nach dem versprochenen Interview mit  einem „I am tired, I‘m going to bed.“ Das klang nicht unglaubwürdig, war aber natürlich trotzdem für uns etwas enttäuschend. So ging er dann mit seinem Hells Angels-Security und wartetet auf sein Auto. 
Tschüss Paul!

Papa-Mike und Sebastian Harms